Digital Engineering
Auszug aus dem Vortrag von Dipl.-Ing. Jens Schüffler
Unter dem Begriff Digital Engineering sind digitale Methoden und Werkzeuge zusammengefasst,
die beim Produktentstehungs- und Produktionsprozess verwendet werden können. Durch den
Einsatz digitaler Werkzeuge in der Entwicklung und Planung ist zu einem früheren Zeitpunkt
mehr abgesichertes Wissen über Funktionen, Prozesse und Kosten verfügbar. Nach der
Philosophie: "So viel wie nötig und so wenig wie möglich!" zielen die digitalen Werkzeuge,
die von Corway PLM Solutions entwickelt und angewandt werden auf die Integration der
Kerngeschäftsprozesse REM - PDM - SCM - MES ab. Im Vortrag wurde zum einen ein digiales
Werkzeug des Informationsmanagements, das iPDF, zum anderen die Anwendung von 3D
Visualisierung entlang aller Geschäftsprozesse dargestellt.
Requirements-Management-Tools
Abbildung 1: Einsatz von IT-Lösungen im Requirements Management
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-
Sie verwalten Anforderungen Top-Down in einer Datenbank. Anforderungen können verlinkt
werden (Abhängigkeiten). Attribute können hinzugefügt werden (Erhebung). Änderungsstände
können verfolgt werden (Lebenszyklus der Anforderung).
- Es bestehen zwei grundlegende Philosophien, die Datenbank-Orientierte
(Softwaresystementwicklung) und die Dokument-Orientierte (bevorzugt Ingenieurswesen).
- Mit zunehmender Verbreitung und Anwendung von Product Data Management (PDM) Systemen
wird Requirements Management Bestandteil von PDM-Systemen.
Requirements Management (dt. Anforderungsmanagement)
Gemeint ist eine Managementaufgabe für die effiziente und fehlerarme Entwicklung komplexer
Systeme. Es umfasst alle Maßnahmen zur Steuerung, Kontrolle und Verwaltung von
Anforderungen. Prozesse sollen definiert und implementiert werden, in dem die
Anforderungsdokumentation während des gesamten Projektverlaufs aktualisiert wird.
Gutes Requirements Engineering
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Generiert eine kontinuierliche Wissensdatenbank über den gesamten Produktlebenszyklus
- Reduziert Kosten
- Vereinfacht die Überwachung komplexer Projekte
- Verbessert die Kommunikation innerhalb der Teams
Aktuelle Herausforderungen im Geschäftsprozess
- Ständig wachsende Flut an Informationen.
- Anzahl der Systeme, mit denen interagiert wird, nimmt zu.
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Informationen müssen schneller allen Betroffenen zur Verfügung stehen
(aktuell, zeitnah, redundanzfrei).
- Erhöhung der Reichweite der Informationen - globale Informationsbereitstellung.
- Schutz geistigen Eigentums und verstärktes Compliance Requirements.
Hemmnisse in der Kommunikation und Interaktion
- Unterschiedliche 2D/3D-CAD-Formate müssen berücksichtigt werden.
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Anwender müssen mit verschiedener Unternehmenssoftware interagieren
(SAP, PDM-System, MS Office).
- Medienbrüche zwischen elektronischen Daten und Papier sind die Regel.
- Elektronische Daten müssen vor Missbrauch geschützt.
- Aktualität der Daten bzw. verschiedene Revisionsstände sind im Umlauf.
3D PDF
Abbildung 2: Möglichkeiten von 3D PDF-Formularen
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Teilautomatisierung eines bisher manuellen Prozesses
Verbesserungen mit iPDF
Abbildung 3: SOLL – Anfrageprozess mit iPDF
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- Reduzierung des Aufwandes zum Bereitstellen der 2D- und 3DCAD-Informationen
- Minimierung der manuellen Eingaben (Vermeidung von Eingabefehlern)
- Verringerung der bereitzustellenden Dokumente
- Reduzierung der Rückfragen seitens der Zulieferer
- Schutz geistigen Eigentums, Zeit- und nutzerorientierte Dokumentberechtigung
- Qualitative hochwertige Anfrageunterlagen bzw. -anwendung
Virtual Ergonimics
Virtual Reality und Digitales Engineering
Durch den Einsatz von Virtual Reality in den unterschiedlichsten Geschäftsprozessen können
zeitkritische und kostenintensive Aufgaben durch 3D Visualisierung beschleunigt und Ausgaben
für teure Prototype und Mockups vermieden werden. In der Kommunikation mit dem Endkunden
kann der Vertrieb und das Marketing neue Wege gehen und Varianten und Optionen 1:1 in
Echtdarstellung präsentieren, wodurch sich die Verkaufszyklen deutlich reduzieren lassen.
Anwendungen von Virtual Reality beim
- Product Design
- Manufacturing Planning
- Maintenance
- Training
Simulation im Produkt-Design
Abbildung 4: Virtuelle Räume für den Produkttest
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Product Design
Während der Produktentwicklung sehen sich Unternehmen mit verschiedenen zentralen
Herausforderungen in Bezug auf die physischen Eigenschaften und Verhaltensweisen des
Menschen konfrontiert.
Training in der Simulation
Abbildung 5: Virtual Ergonomics – Training
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Training
Auch in Bezug auf Training und Ausbildung sind Unternehmen durch die menschlichen physischen
Eigenschaften und Verhaltensweisen vor neue Aufgaben gestellt.
Ergonomics - Analyse-Datei
Abbildung 6: Verschiedene Menschen
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Virtual Reality mit Visual Decision Platform (VDP)
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Im Standardmodus können nur die voreingestellten Populationen und Menschmodelle
verwendet werden.
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Im Expertenmodus besteht Zugriff auf alle Detailkonfigurationen der Menschmodelle von
der Populationsvorlage bis zur Modifikation einzelner Gliedmaßen.
Menschmodell Discomfort
Abbildung 7: Menschmodell Discomfort
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Die Discomfortwerte werden bei den Menschmodellen farblich dargestellt. Discomfortwert
0-75% entspricht einer Farbskala von Dunkelgrün bis Hellgrün, 75-90% wird gelb dargestellt
und 90- 100% rot.
Parameter Menschmodelle
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BODYWEIGHT: Berechnetes Gewicht des Menschmodells aus den einzelnen Körperteilen auf
der Erdoberfläche.
- UIC POSITIONS: Postionsangaben des Menschmodells nach UIC Norm.
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CharAT cinematic chain measurements: Die Abmessungen der aktuellen kinematischen Kette
und die dazugehörigen Permutations-Winkelwerte.
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CharAT bone positions: Anfangs- und Endposition der “Bones” im Weltkoordinatensystem.
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CharAT joint rotation values: Die aktuellen Winkelwerte der einzelnen “Bones” nach
Eulerwinkel-Definition.
- Charat Static Physical Analysis: Physikalische Eigenschaften der Körperteile.
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CharAT discomfort values: Discomfort - Gewichtungswerte,DW=Discomfort Weight,
JROT= Ausgeführte Bewegung in Prozent, JResi= Gelenkpunktwiderstand und
DConf= Discomfort in Prozent
Menschmodell Kollision
Abbildung 8: Menschmodell Kollision
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Virtuelle Simulationen in der Anwendung
Simulation Sehfeld
Abbildung 9: Simulation Sehfeld
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Viewing Angle Untersuchungen
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Simulation zur Feststellung, ob der Betrachtungswinkel des Monitors ausreicht oder ein
zusätzlicher Tilt-Mechanismus notwendig ist.
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Dem Kunden kann schon ohne Hardware MockUp demonstriert werden, wie ein Passagier das
Bild auf dem Monitor wahrnimmt.
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Simulation auf verschiedene Recline Winkel und Körpergrößen anpassbar.
Virtuelle räumliche Orientierung
Abbildung 10: Virtuelle räumliche Orientierung
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Weitere Einsatzmöglichkeiten
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Stowages: Überprüfung der Erreichbarkeit von Staufächern in verschiedenen
Sitzpositionen
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Reading Light: Simulation Leuchtkegel/ Optimierung Leuchtkegel und Position
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Placards (für Werbung oder Sicherheitshinweise): Simulation verschiedener Designs und
Layouts aus der Sicht der Passagiere
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Simulation Kabine: Der Kunde kann virtuell die Kabine begehen. Erreichbarkeit der Over
Head Bins über Steward Step.
Beispiele aus der Praxis
Abbildung 11: Anwendungen Virtueller Begutachtung
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Fazit
Vorteile von iPDF und virtuellen Simulationen
iPDF
- Prozessverschlankung - mehr Anbieter können angefragt werden.
- Interaktion der PDF-Dokumente mit unterschiedlichen Datenquellen.
- 3D-Daten können auf einfache Weise im Prozess benutzt werden.
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Intelligente Dokumente ermöglichen eine elektronische Kommunikation entlang der
Prozesskette intern wie extern.
Virtuelle Simulationen
- Echzeit Produkt Simulation zeigt frühzeitig Fehlerquellen auf.
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Direkte und intuitive Interaktion/Bedienung des Systems bringt auch
“Nicht -Ingenieure” an den Tisch.
- Weniger physische Prototypen sind notwendig.
- Umfassende Einbeziehung in den Requirements Definition Process.
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